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13. Mai 2012 7 13 /05 /Mai /2012 16:55

Wer ist Dekan Heißmann? Tja, so heißt der Dekan in Windsbach, der meine Lesung im Religionspädagogischen Zentrum - auch RPZ - genannt verbieten wollte. Dabei war der Raum für diese Lesung Monate vorher gebucht worden. Mit Einverständnis des Direktors des RPZ!

Quelle: Veto gegen Lesung im RPZ

Und heute fand ein Abschiedsgottesdienst für den Dekan Heißmann statt. Ich wollte mich persönlich von ihm verabschieden und ihm einige Fragen stellen. Leider hat mir eben dieser Dekan Hausverbot für alle kirchlichen Räume im Dekanat Windsbach erteilt! Also schreibe ich diesen offenen Brief:

Sehr geehrter Herr Dekan Heißmann,

Sie erinnern sich gewiss daran, dass Sie einst eine geplante und mit dem Direktor des RPZ vereinbarte Lesung in den Räumen des RPZ verboten hatten. Ja, und ein Jahr später fragte mich der Direktor des RPZ, ob ich vor Bayerischen Schulräten im RPZ eine Lesung halten wolle. 

Ich war verdutzt: Ein Jahr zuvor hatten Sie ja eine Lesung verboten. Dann klärte sich der Sachverhalt: Sie als Windsbacher Dekan hatten und haben bis heute gar kein Hausrecht für das RPZ, da das RPZ von München verwaltet wird. Und damit nicht in den Zuständigkeitsbereich Ihres Dekanats fällt.

Aber zurück zu Ihrem Veto von damals. Die Buchhändlerin und ich suchten einen Ersatzraum, die Stadt Heilsbronn war sehr hilfsbereit und vermietete den Konventsaal. Und dies war zum Vorteil für mich. Grund: Ich hatte bei dieser Lesung über 90 zahlende Gäste - beim vorgesehenen Raum im RPZ hätte die Hälfte keinen Platz gefunden.

Also, Herr Dekan, Sie haben mir mit Ihrem Veto einen sehr großen Gefallen erwiesen. Denn ohne Ihr Veto hätte meine Lesung nicht im wesentlich größeren Konventsaal stattgefunden!

Ich weiß nicht, ob Sie diesen Vorteil für mich und meine Zuhörer im Auge hatten, als Sie Ihr Veto aussprachen! Sie waren hier in Windsbach Dekan und werden schon gewusst haben, was Sie getan haben.

Nur eines muss ich loswerden: In der mongolischen Steppe bei den Nomaden, bei denen ich aufgewachsen bin, wäre es keinem Sippenfürsten in den Sinn gekommen, jemandem wegen seines Glaubens oder seiner Religion ein Hausverbot auszusprechen.

Im Gegenteil: Wenn ein Fremder ins Lager ritt, dann wurde er von der Sippe als Gast aufgenommen - unabhängig davon, ob er Schamane, Nestorianer, Muslim oder Buddhist oder Animist war. In der Mongolei herrscht seit Dschinghis Chan Religionsfreiheit!

Aber nun sind Sie ja bald von der schweren Bürde des Dekanats befreit und stehen vor Ihrem Umzug nach Dorfen - östlich von München!

Ich wünsche Ihnen für Ihren Umzug ein gutes Gelingen und viel Gesundheit für Ihren Lebensabend! Und denken Sie doch gelegentlich daran: Außer den protestantischen Religionen gibt es viele andere Religionen. Vielleicht erinnern Sie sich an das Goldene Zeitalter im maurischen Spanien, als Juden, Christen und Muslime friedlich zusammenlebten. Das war eine Blütezeit für die Wissenschaften. Denken wir nur an den berühmten Rabbi Maimonides!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie alles Gute!

Mit freundlichen Grüßen

Kiat Gorina

Schriftstellerin

Die Schamanin die keine sein wollte - PROLOG
Hochgeladen von KiatGorina1 am 14.06.2011

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Kommentare

D
<br /> Dieses Dekanat ist kein Ruhmesblatt für die Kirche <br />
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K
<br /> <br /> Dieses Dekanat ist mit solchen Pfarrern noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen  Solche Kirchenvertreter<br /> wollen offensichtlich die Scheiterhaufen wieder brennen sehen. Sie verbreiten Angst und Schrecken - was für eine Religion vertreten sie eigentlich <br /> <br /> <br /> <br />
D
<br /> Es muss Moosbacher Kirchweih heißen ...<br />
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K
<br /> <br /> Das war klar ... Übrigens, heute erfuhr ich eine Episode aus dem Dekanat des ehemaligen Dekans Heißmann:<br /> <br /> <br /> In Mitteleschenbach hatte eine Frau eine Totgeburt. Da predigte der damalige Pfarrer - so ein kleiner Dicker - von der Kanzel, das sei die Strafe Gottes! Unglaublich - aber wahr! Heute sitzt<br /> dieser Pfarrer im Rollstuhl - da hat er Zeit, über die Strafe seines Gottes nachzudenken ...<br /> <br /> <br /> Dieser Dekan Heißmann hatte wohl mittelalterlich denkende Pfarrer um sich geschart <br /> <br /> <br /> <br />
D
<br /> Du hast ja einen offenen Brief an Dekan Heißmann geschrieben, weil er dir Hausverbot erteilt hat. Heißmann kehrt zurück, am Sonntag predigt er im Festzelt der Moosacher Kirchweih, geh doch hin<br /> und sprich ihn öffentlich an! Ein Festzelt ist kein kirchlicher Raum, da kann er dich nicht rausschmeißen ;-)<br />
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K
<br /> <br /> Da bin ich mir nicht so sicher! Da wird das Bierzelt zu einem kirchlichen Zweck umfunktioniert ... Übrigens, heute weiß ich, dass der Dekan nie ein solches Hausverbot hätte aussprechen dürfen, er<br /> hätte dies vorher mit dem Kirchenvorstand bespechen müssen ...<br /> <br /> <br /> Ich bin eh längst aus dieser Kirche ausgetreten <br /> <br /> <br /> <br />
M
<br /> ich wäre ja fast von einem ende zum andern und wieder zurückgefahren. <br />
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K
<br /> <br /> Das glaube ich dir sofort <br /> <br /> <br /> <br />
J
<br /> Ich habe mir Deine Leseprobe aus Deinem Buch "Die Schamanin, die keine sein wollte" angesehen und zugehört. Ich werde es mir bestellen und lesen. Ich kann mir jetzt schon vorstellen, dass Du mit<br /> Deinen Ansichten bei konservativen und dogmatischen Herrschaften nicht gerade auf Verständnis und Liebe stößt. Und was dort bei Dir alles passiert und Dir angetan wurde, sollte für die Katholiken<br /> eigentlich als Sünde gelten. Aber Sünder in schwarzen Gewändern gibt es bekanntlich sehr viele. Bleibe tapfer und mutig. Ich finde gut, was Du tust.<br /> <br /> <br /> Liebe Grüße<br /> <br /> <br /> Joachim<br />
Antworten
K
<br /> <br /> Dann darf ich dir spannende Lesestunden wünschen. Achtung: Einige Leser lasen mein Buch in der S-Bahn und fuhren bis zur Endstation - so sehr waren sie gefesselt <br /> <br /> <br /> Vielen Dank für deine aufmunternden Worte!<br /> <br /> <br /> <br />

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  • : Tagebuch einer Schamanin, aufgewachsen in der mongolischen Steppe bei Nomaden, Vater deutsch, Mutter Mongolin.
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